Zu den Kreativtherapien gehört, neben Musik und Kunst, auch Dramatherapie. Der Körper und seine Bewegung stehen dabei als Ausdrucksmittel für Gefühle im Mittelpunkt – und das Ganze ist lustiger und kurzweiliger, als es im ersten Moment klingt.

Ganz leicht zu fassen oder zu beschreiben ist diese Therapieeinheit allerdings nicht. Und um ehrlich zu sein waren meine Vorbehalte gegen diese Therapieform mit am größten. Deshalb gehört sie neben der Musiktherapie für mich mit zu den absoluten Überraschungssiegern. Die Übungen sind irgendwo zwischen Pantomime und Improvisationstheater angesiedelt, manchmal werden auch kleine Rollenspiele oder „Lebende Bilder“ gestellt. Fast alles entsteht spontan, man muss also keine Rollen lernen, sondern legt einfach los.

Klingt seltsam? Ist es auch – macht aber Spass und ist manchmal echt erhellend.

Wir haben in den letzten Wochen imaginäre Bälle hin und her geworfen, Märchen nachgestellt, Büroszenen improvisiert, in denen man dem Kollegen sagen muss, dass er nach Schweiss stinkt.

Wir sind achtsam durch den Raum gelaufen, haben uns „ja, nein, doch“ an den Kopf gerufen, haben uns unsere Lieblingsgeschichten (von Shreck bis Herr der Ringe war alles dabei) erzählt, und und und.

Am Anfang der Stunde können wir immer sagen, ob es ein Thema gibt, was wir in die Therapie einbringen wollen. Theoretisch kann man nämlich auch stressige Situationen durchspielen, um sich über Handlungsoptionen klar zu werden oder alternative Reaktionen zu üben.

Bisher haben wir diese Möglichkeiten nicht genutzt, sondern haben uns immer „treiben“ lassen mit den Vorgaben, die die Therapeutin gemacht hat. Mich überrascht dabei, wie sehr ich mich auf die Übungen einlassen kann und wie leicht es mir fällt, im Moment zu sein – vor allem, weil ich noch nie das Bedürfnis hatte, Theater zu spielen, sondern allein den Gedanken daran ziemlich gruselig finde.

 

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