Ein großes Problem bei einer depressiven Erkrankung sind verzerrte Gedanken.

Dinge, die im „gesunden“ Alltag keinen Gedanken wert sind, werden plötzlich riesengroß. Kleinigkeiten, die man sonst mit Links erledigt, werden plötzlich zu riesigen Hürden.

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Natürlich kann man einer Jahreszahl nicht die Schuld geben, der Jahreswechsel ist ein Tag wie jeder andere.

Trotzdem ist es, weil die Umstände es erzwingen, ein ganz guter Zeitpunkt, um zurückzuschauen. 

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Wenn wir in der Tagesklinik über das Thema sprechen, warum Depressionen in der Gesellschaft noch nicht akzeptiert, sondern stigmatisiert sind, heisst es immer: Depressionen sieht man nicht.

Das stimmt so nicht. Man hat zwar kein Gipsbein, keine Pflaster und auf Fremde oder Menschen, die einen nicht besonders gut kennen oder nur selten sehen, mag man zunächst ganz „normal“ wirken.

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Bevor ich Mutter wurde, hätte ich unter anderem tierischen Respekt vor durchwachten Nächten. Ich bin ziemlich ungenießbar, wenn ich müde bin.

Das Leben mit Neugeborenen war dann aber viel weniger schlimm, als erwartet. Zum Glück kam ich in der Summe auf meine 8 Stunden Schlaf, das Kind und ich haben fast jeden Morgen nach dem 6-Uhr-Stillen nochmal bis 9 gedöst.

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Wenn man Ende November ein halbes dutzend Menschen mit Depressionen und /oder Angststörung zusammenpackt, ist Weihnachten so ziemlich das letzte, woran sie denken wollen.

Tatsächlich hatte ich, als die Krankheit im Sommer losging, Weihnachten immer als Lichtjahre entfernte Landmarke im Kopf, an der es mir doch bitte schön wieder gut zu gehen hatte. Je weiter das Jahr voranschritt, desto mehr musste ich mir eingestehen, dass ich Weihnachten noch nicht wieder gesund sein würde.

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Jeder, der sich mit der Krankheit Depression rumschlägt, muss eine eigene Haltung zum Einsatz von Antidepressiva finden. Es ist völlig ok, wenn man sie für sich selbst ablehnt, genauso wie es total ok ist, sie zu nehmen. Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit Antidepressiva gemacht und nehme sie, mit Unterbrechung, seit ich Anfang 20 bin. Trotzdem ist es keine Liebesgeschichte, und unsere Beziehung hat in diesem Sommer einen herben Dämpfer erfahren.

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Ich wollte immer schon eine eigene Familie, am liebsten eine grosse. Das war für mich die ersten 30 Jahre meines Lebens eigentlich immer klar. Doch wie das oft so mit Wünschen und Träumen ist, ist das Leben dann irgendwie ganz anders verlaufen. Erst gab es nicht den Mann zum Traum, dann war der Job nicht ganz so richtig für eine Familiengründung – und als beides eigentlich passte, fingen die Probleme zwischen mir und meinem Freund an. 

Denn er war von meinem Familienmodell keineswegs so überzeugt wie ich. Mehrere Jahre Diskussionen und Streits, eine Paartherapie und auf beiden Seiten Einzeltherapien, eine Depression auf meiner Seite (sicher mitbegünstigt durch das Gefühl, sich zwischen der Liebe und meinem Kinderwunsch entscheiden zu müssen) und ein paar fantastische Fernreisen später haben wir uns schließlich gemeinsam dazu entschieden, ein Kind zu bekommen. Das Ergebnis ist jetzt Zweieinhalb und der bezaubernste Diktator, den man sich vorstellen kann. Mein Freund ist genau der fantastische Vater, den ich immer in ihm gesehen habe und wir könnten eigentlich alle gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten (bzw. in unserem eigenen Garten schaukeln). Eigentlich. Den uneigentlich ist bei mir ziemlich bald nach der Geburt unserer Tochter den Wunsch nach einem zweiten Kind aufgetaucht. 

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Um es direkt Vorneweg zu sagen: DIE Depression gibt es nicht. Diese Krankheit ist so wandelbar wie ein Chamäleon und so changierend wie Öl auf einer Pfütze. Nur eben in schwarz, schwarz, grau und schwarz. Alles, was ich sagen kann, ist wie sich meine Depression anfühlt – und das auch nur in dieser Episode. Beim letzten Mal war es irgendwie tiefer, aber dafür hab ich mich auch schneller wieder aufgerappelt…

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Es gibt Dinge, die sind so klischeebehaftet, dass man sie sich am liebsten verkneifen will, auch wenn man eigentlich Lust drauf hätte: Die Klamotten von Pretty Woman anziehen, 5-Liter-Eimer Eis bei Liebeskummer essen – oder eben eine Veränderung der Frisur, wenn ein neuer Lebensabschnitt ansteht (wie der 40. Geburtstag) oder etwas anderes neues beginnt (die Behandlung in einer Tagesklinik wegen Depression zum Beispiel). Auch wenn ich das Klischee einer Frau in der Lebenskrise oder in Aufbruchstimmung nicht bedienen will, geistert mir sein einiger Zeit der Gedanke im Kopf herum, mir dringend die Haare färben zu müssen. Weiterlesen

Ich mag Geburtstage schon in normalen Zeiten nicht. Das letzte Mal gefeiert hab ich mit Anfang 20, seitdem verbinde ich den Tag mit einer Art Hassliebe. Ich freu mich, wenn Leute mir gratulieren, will auch gerne „was schönes“ machen (sorry an meinen Freund, den diese Formulierung die Wände hochtreibt) und nehme mir frei, bin aber gleichzeitig sicher, dass alle Welt mich vergessen wird… Weiterlesen