Und schon ist die erste Woche in der Tagesklinik rum …

Zack, ist die erste Woche vorbei und man weiß gar nicht so genau, wie das so schnell passieren konnte…

Eigentlich wollte ich ein kleines launiges Resümee der ersten 7 Tage ziehen, aber irgendwie bin ich heute von allem genervt, ohne genau benennen zu können, was es eigentlich ist. Deshalb folgt jetzt einfach eine kurze Aufzählung der Dinge, die ich in den letzten Tagen gelernt hab…ohne Anspruch auf Vollständigkeit natürlich…

Ich hab gelernt, …

… dass man den meisten Depressiven die Krankheit nicht unbedingt ansieht – im Gegenteil, wir sehen alle ganz normal aus und könnten auch in einem VHS-Kurs zusammen sitzen.

… dass man auch in einer Gruppe Depressiver ziemlich viel lachen kann.

… dass Männer sich anscheinend weniger Hilfe holen (Depressionen sind ja keine geschlechtsspezifische Krankheit) – zumindest sind hier bisher nur Mitpatientinnen.

…dass die meisten hier schon einen oder mehrere Klinik-Aufenthalte hinter sich haben (Hilfe, ich will das jetzt nicht regelmäßig machen müssen).

… dass ich mich überraschenderweise gesünder fühle, wenn ich 8 Stunden Therapie pro Tag habe, als in der Zeit davor mit Arbeit und nur 2 Stunden Therapie pro Woche (dabei war das ja eigentlich das „normalere“ Leben).

… das auch die fiesesten Gefühle nicht so abgedreht sind, als das die anderen hier sie nicht kennen würden – eine große Erleichterung. Man ist nicht der einzige Mensch auf der Welt, der solche Dinge durchleben muss und in seinem Elend nicht ganz allein.

… dass eine Depression nichts ist, wofür man sich schämen muss.

…dass man auch in Gruppentherapien sehr schnell in die Tiefe gehen kann und es keine oberflächlichen Quatschrunden sind (hier hat man nur eine Stunde Einzeltherapie in der Woche, was mir am Anfang megawenig vorkam)

…dass Rumsitzen tatsächlich ganz entspannend sein kann.

…

To be continued…