Jetzt geht wirklich kein Weg mehr dran vorbei. Ich hab den Tagesklinikplatz zugesagt, mich von meiner Therapeutin verabschiedet, meinem Chef gestanden, dass ich für eine Weile ausfalle – und jetzt muss ich nur noch die Wartezeit über stehen, bis es losgeht. Puh… Wie ich mich fühle? Irgendwo zwischen aufgeregt und beschissen. Ich will, dass es mir endlich wieder stabil besser geht und ich nicht ständig vor allem Angst hab. Aber ich hab auch Angst, dass die zaghaften Verbesserungen der letzten Wochen wieder zu Nichte gemacht werden. Naja, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Schlecht ist mir trotzdem.

Leider kann ich mein ICH in vier Wochen nicht fragen, wie es so ist. Und Fragen hätte ich ne ganze Menge:
1. Bin ich nicht zu gesund für eine Klinik?
2. Bin ich zu krank für eine Klinik?
3. Sind da nicht alle bekloppt?
4. Hilft es denn – und wenn ja, wie schnell?
5. Bin ich überhaupt der Typ für Gruppentherapie?
6. Was ist, wenn die Psychologin/Mitarbeiterinnen/Mitpatienten nicht nett sind oder die Chemie nicht stimmt?
7. Was macht man bloß in den Freistunden?
8. Schaff ich 40 Stunden die Woche überhaupt?
9. Kann ich nachmittags noch gut für meine Kleine da sein, wenn ich mich vormittags durch meine Psyche wühle?
10. Bin ich ein hoffnungsloser Fall?

Einige Fragen werd ich nach ein paar Tagen schon beantworten können, bei anderen dauert es sicher länger. Meine Therapeutin hat mir den Tipp gegeben, mir mindestens 14 Tage Zeit zu geben, um anzukommen und mich einzulassen. Geduld ist eigentlich nicht meine Stärke. Aber genau dass, was diese Krankheit mir seit Monaten abverlangt. Und eine andere Wahl hab ich im Moment eh nicht. Also versuch ich mich ein Winziges bisschen, drauf zu freuen. Vielleicht wird es ja auch ganz schön …

Teile dies auf:
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.