Ich wollte immer schon eine eigene Familie, am liebsten eine grosse. Das war für mich die ersten 30 Jahre meines Lebens eigentlich immer klar. Doch wie das oft so mit Wünschen und Träumen ist, ist das Leben dann irgendwie ganz anders verlaufen. Erst gab es nicht den Mann zum Traum, dann war der Job nicht ganz so richtig für eine Familiengründung – und als beides eigentlich passte, fingen die Probleme zwischen mir und meinem Freund an.
Denn er war von meinem Familienmodell keineswegs so überzeugt wie ich. Mehrere Jahre Diskussionen und Streits, eine Paartherapie und auf beiden Seiten Einzeltherapien, eine Depression auf meiner Seite (sicher mitbegünstigt durch das Gefühl, sich zwischen der Liebe und meinem Kinderwunsch entscheiden zu müssen) und ein paar fantastische Fernreisen später haben wir uns schließlich gemeinsam dazu entschieden, ein Kind zu bekommen. Das Ergebnis ist jetzt Zweieinhalb und der bezaubernste Diktator, den man sich vorstellen kann. Mein Freund ist genau der fantastische Vater, den ich immer in ihm gesehen habe und wir könnten eigentlich alle gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten (bzw. in unserem eigenen Garten schaukeln). Eigentlich. Den uneigentlich ist bei mir ziemlich bald nach der Geburt unserer Tochter den Wunsch nach einem zweiten Kind aufgetaucht.
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